Eizellqualität, AMH und Eizellreserve
Mit zunehmendem Alter der Frauen wird es auf natürlichem Wege immer schwieriger, schwanger zu werden. Die folgende Tabelle zeigt die ungefähre Schwangerschaftswahrscheinlichkeit je Zyklus in Abhängigkeit vom Alter:
Alter | Schwangerschaftswahrscheinlichkeit |
---|---|
20–30 Jahre | 20–25 % |
30 – 35 Jahre | 20–25 % |
35–40 Jahre | 10–15 % |
40 Jahre | ca. 10 % |
43 Jahre | ca. 3 % |
44+ Jahre | < 1% |
Der Abfall der Schwangerschaftsrate beginnt bereits mit ca. 30 Jahren, verschärft sich aber ab dem 35. Lebensjahr der Frau. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass jede Frau bereits ab ihrer Geburt eine vorgegebene Anzahl von Eizellen in sich trägt, die mit zunehmendem Alter verschiedensten Umwelteinflüssen (z.B. Sauerstoffradikalen) ausgesetzt sind und dadurch genetische Schäden anhäufen. Im Gegensatz zu unseren Körperzellen können die Eizellen diese Schäden nur sehr eingeschränkt korrigieren und der Eintritt einer Schwangerschaft wird unwahrscheinlicher.
Neben der Abnahme der Eizellqualität reduziert sich im Laufe des Lebens auch die individuelle Eizellreserve. Erreicht diese einen kritischen Wert, werden die Zyklen häufig zunächst unregelmäßig, bevor die Periode dann ganz ausbleibt (Menopause).
Eine einfache Möglichkeit, die individuelle Eizellreserve einzuschätzen, ist das sogenannte Anti-Müller-Hormon (AMH). Per einfacher Blutentnahme kann das individuelle AMH gemessen werden und ein direkter Rückschluss auf die noch vorhandene Eizellmenge erfolgen. Da der AMH-Wert allerdings von vielen Faktoren beeinflusst werden kann, eignet es sich nicht als alleiniger Kontrollparameter, sondern muss als Teil der Kinderwunschdiagnostik gesehen werden.