Der monatliche Zyklus der Frau ist ein komplizierter Vorgang, der einerseits
über die Fruchtbarkeit entscheidet, andererseits für die Gesundheit und das
Wohlbefinden der Frau von entscheidender Bedeutung ist. Die Hirnanhangdrüse
(Hypophyse) bildet das Hormon FSH (Follikel stimulierendes Hormon) und LH
(Luteinisierendes Hormon). Unter der Einwirkung von FSH reift im Eierstock der
Frau eine Eizelle heran. Diese Eizelle befindet sich in einem Eibläschen
(Follikel), aus dem sie in Zyklusmitte durch dIe Ausschüttung des LH freigesetzt
und in den Eileiter abgegeben wird. Diesen Vorgang bezeichnet man als Eisprung
(Ovulation). Der reifende Follikel bildet Östrogene, die für den Aufbau der
Gebärmutterschleimhaut sorgen. Nach dem Eisprung ist die Eizelle ca. sechs
Stunden lang befruchtungsfähig. Die Befruchtung der Eizelle findet im Eileiter
statt. Ein Spermium dringt durch die Eihülle ein, die väterlichen Chromosomen
werden in der Eizelle freigesetzt, die Zellteilung beginnt. Die Wanderung des
Embryos durch den Eileiter in die Gebärmutter dauert 4-5 Tage, während dessen
entwickelt sich der Embryo weiter und erreicht als sogenannte Blastocyste die
Gebärmutter, wo er sich schließlich einnistet. Durch Abgabe von Signalstoffen an
den mütterlichen Organismus bleibt die Funktion des nach dem Eisprung im
Eierstock entstandenen Gelbkörpers erhalten. Der Gelbkörper bildet das
Gelbkörperhormon (Progesteron), welches die Schwangerschaft aufrecht
erhält. Tritt keine Schwangerschaft ein, stellt der Gelbkörper nach 14 Tagen
seine Hormonproduktion ein, und es kommt zur Menstruationsblutung.